Oberbürgermeister Feldmann, Michael Siebold und Thomas Wissgott begrüßen Streetart-Künstler Alexander Lazich alias Bacon in Frankfurt
Die Stadt Frankfurt und die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main haben am Dienstag, 13. Oktober, im Rahmen eines Künstleraustauschs zwischen den Partnerstädten Frankfurt und Toronto ein Wandgemälde des kanadischen Künstlers Alexander Lazich in der U-Bahnstation Festhalle/Messe präsentiert. Auch Michael Siebold begrüßte den Künstler in seiner Eigenschaft als Präsident Deutsch-Kanadische Gesellschaft e.V. in Frankfurt und hielt eine Ansprache während der Einweihung des Wandgemäldes.
Anlässlich der 30-jährigen Jubiläumsfeierlichkeiten der Städtefreundschaft starteten die beiden Partnerstädte Frankfurt und Toronto (Kanada) 2019 in Kooperation mit dem Goethe Institut Toronto einen Künstleraustausch. Im September 2019 luden die Projektpartner StreetARToronto (StART), Goethe-Institut und die Stadt Frankfurt den Frankfurter Künstler Justus Becker nach Toronto ein, um dort ein öffentliches Wandgemälde zu gestalten.
2020 erfolgt der Gegenbesuch aus Toronto: Alexander Lazich – Künstlername Bacon – ist jetzt nach Frankfurt am Main gereist und hat ein öffentliches Wandgemälde in der U-Bahn-Station Festhalle/Messe gestaltet.
„Vergangenes Jahr durfte ich auf meiner Delegationsreise nach Toronto das wunderbare Wandgemälde von Justus Becker einweihen. Ich freue mich sehr, dass wir dieses Jahr ein Stück Kunst aus der Partnerstadt nach Frankfurt bringen konnten. In diesen schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, Kontakt zu unseren Partnern in der ganzen Welt zu halten. Gemeinsam können wir die Folgen der Pandemie angehen und die Wirtschaft, wie hier die Kreativwirtschaft, unterstützen“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann.
Der Entwurf, den Bacon für Frankfurt erstellt hat, steht unter dem Motto der Stadt Toronto „Diversity our Strength“ und dem Europa-Motto „In Vielfalt vereint“. Bacon hat stellvertretend für die beiden Partnerstädte zwei Wappentiere abgebildet. Der Adler steht für Frankfurt, der Waschbär für Toronto. Bei der Ausführung des Kunstwerks musste sich der Torontoer Künstler farblich an Farbgebung und das Design der U-Bahn-Station orientieren. Aus diesem Grund wurde das Gemälde in Schwarz-Weiß angelegt und realisiert.
Für die Findung einer geeignet großen und zentralen Fläche für Bacons großflächige Arbeiten wurde die VGF in dieses Projekt eingebunden. Aus vielen von der VGF recherchierten und vorgeschlagenen in Frage kommenden Flächen wurde die U-Bahnstation Festhalle/Messe ausgewählt. Die Fläche sollte vergleichbar mit der Fläche, die in der Partnerstadt Toronto gestaltet wurde, sein. Wichtige Kriterien bei der Auswahl waren Gesamtgröße (Quadratmeteranzahl), Sichtbarkeit und die Lage in der Stadt. Die Wand in der Station Festhalle/Messe erfüllt alle Kriterien.
Nach aufwändigen Wandausbesserungen und -vorbereitungen konnte die Fläche dem Künstler Lazich zur Verfügung gestellt werden. Dabei konnte der Künstler – bedingt durch den regulären U-Bahnbetrieb – in rund zehn Nächten nur zwischen 23.30 und 3 Uhr an dem Wandgemälde arbeiten. Dafür musste sogar der Linienbetrieb der U-Bahnlinien U4 und U5 umorganisiert werden.
Der Standort des Gemäldes sollte ursprünglich auch ein Bindeglied sowie ein Portal zur Buchmesse darstellen, die ganz im Zeichen des vorgesehenen Gastlandes Kanada stattfinden sollte. Die Buchmesse findet jedoch aufgrund der Pandemie hauptsächlich virtuell statt. Im nächsten Jahr soll der Gastlandauftritt Kanadas nachgeholt werden. Bis dahin macht das Gemälde Lust auf den Gastauftritt im Jahr 2021. Das entstandene Graffiti-Kunstwerk ist ein starkes, weithin sichtbares Symbol der Städtepartnerschaft. Es ist ein wichtiger Beitrag zur urbanen Kultur im öffentlichen Raum und wird in Zukunft alle Betrachter auf die aktive Städtepartnerschaft mit Toronto hinweisen.
Thomas Wissgott, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Frankfurt, fügte hinzu: „Wir freuen uns sehr, dass wir dem Künstler diese Fläche für sein großartiges Werk zur Verfügung stellen konnten. Es wertet die Station auf, macht neugierig, informiert und schafft eine verbindende Atmosphäre zwischen Städten, Nationen und Menschen.“
„Ich mag schöne Dinge, die jeder schätzen kann. Ich versuche, mir etwas vorzustellen, das jeder anschauen kann und in dem er ein wenig von sich selbst findet, wenn er es sieht. Selbst wenn es nur etwas ist, das schön für das Auge ist. Das ist mein Anspruch, wenn ich am Bahnhof arbeite, denn es werden so viele Leute dort sein, die ein- und aussteigen. Ich möchte etwas schaffen, das die Leute während des Wartens anschauen können, das so viele Details hat, dass die Betrachter jeden Tag etwas Neues entdecken können, das sie vielleicht beim letzten Mal übersehen haben“, sagte Lazich über seine Arbeit.
Der Künstler Alexander Lazich (Bacon)
Der Künstler Alexander Lazich, Künstlername Bacon, hat sich mit seinem unverkennbaren Graffiti-Stil und seinen lebhaften Wandmalereien weltweit einen Namen gemacht. In den 90er Jahren lernte er auf der Straße von den Vorreitern der ursprünglichen Graffiti-Szene Torontos und ist heute ein Meister, der andere lehrt.