Do’s und Dont’s des Influencer-Marketings
In Zeiten von Social Media ist das Influencer-Marketing aus dem Alltag von Internetnutzern kaum noch wegzudenken.
Bei Influencern handelt es sich um Personen mit großer Internet-Reichweite, darunter häufig Prominente, die mit ihren Beiträgen bestimmte Zielgruppen bedienen und die über viele Follower und Fans verfügen; aufgrund dessen wird ihnen auch ein Höchstmaß an Vertrauen entgegengebracht.
Hinter den vermeintlich unverfänglichen Beiträgen von Influencern auf den einschlägigen Social Media-Plattformen stehen jedoch oft Unternehmen und Konzerne, die im Rahmen von bezahlten Kooperationen auf ihre Produkte und Dienstleistungen aufmerksam machen wollen.
Häufig spielerisch oder in betont ästhetischer Art und Weise werden so ansprechend bebilderte, aber vermeintlich private Beiträge und Videos mit Werbebotschaften verknüpft und auf den einschlägigen Plattformen wie Instagram, Facebook, Twitter oder YouTube präsentiert.
Aber welche Spielregeln gelten in diesem Zusammenhang für Influencer?
Ein kurzer Überblick über die Do’s und Dont’s des Influencer-Marketings:
Do’s
- Werbung (einschließlich werbliche Links, Affiliate Links, Tap Tags, Rabattcodes, Hashtags von Unternehmen) und Produktplatzierungen richtig kennzeichnen (Kennzeichnungspflichten)
Ausnahmen von der Kennzeichnungspflicht kennen (z.B. bei offensichtlicher Werbung) - Vollständiges und korrekt platziertes Impressum
- Vor dem Posten eines Bildes, Videos etc.: Persönlichkeits- und Bildrechte, Rechte klären
- Rechtssichere Vertragsgestaltung beachten (Vereinbarungen zu Rechten Pflichten von Influencern und Vertragspartnern, Kennzeichnungen, Haftungsfragen, Exklusivitätsvereinbarungen)
Dont’s
- Werbung und Produktplatzierungen ohne korrekte Kennzeichnung veröffentlichen/Schleichwerbung
- Kein oder unvollständiges Impressum
- Fehlerhafte Platzierung von Kennzeichnungen und Impressum
- Posts ohne vorherige Rechteklärung
- Mündliche Vereinbarungen; keine oder unzureichend gestaltete Vertragsunterlagen
Diese Zusammenstellung gibt einen groben Überblick über die rechtlich relevanten Themen im Zusammenhang mit dem Influencer-Marketing. Tatsächlich existiert in der Praxis eine Vielzahl an Rechtsfragen, die – genau wie das Internet selbst – stets einer dynamischen Entwicklung unterliegen. Egal ob Influencer oder Unternehmen – die bestehenden Rechtsrisiken müssen gesehen und beachtet werden. Ebenso sollten die Verantwortungsbereiche des Influencers und seiner Vertragspartner definiert werden.
Eine professionelle Rechtsberatung hilft hier, Rechtsrisiken zu vermeiden und verhindert, dass aus dem kommunikativen „Spiel“ mit betont privater Ästhetik und vermeintlicher Unverbindlichkeit schnell Ernst wird.
Autor und Kontakt: Thomas Hertl