Der Führerschein für den KI-Einsatz
Im BVL-Zertifikatskurs „KI-Führerschein“ lernen Fach- und Führungskräfte, die Technologie rechtssicher, ethisch reflektiert und praxisnah einzusetzen.
Künstliche Intelligenz anzuwenden, verlangt von Unternehmen ein hohes Maß an Sensibilität für rechtliche Rahmenbedingungen.
„KI ist ein Handwerkszeug – und wie mit jedem Handwerkszeug muss man verantwortlich damit umgehen und bestimmte Regeln beachten“, erklärt Thomas H. Fischer, Rechtsanwalt und Partner der Frankfurter Wirtschaftskanzlei ARNECKE SIBETH DABELSTEIN. Er ist Referent im neuen Zertifikatskurs „Kr-Führerschein“ der BVL, der die Vorgaben der neuen Kr-Verordnung (EU AI Act) berücksichtigt und die theoretischen Grundlagen vermittelt, die nötig sind, um KI in der Praxis verantwortungsvoll einzusetzen. Fischer leitet im Kurs das Pflichtmodul ,,KI zwischen Recht, Verantwortung und Ethik“.
Kompetenz durch Verständnis der Technik
Der Experte empfiehlt, KI im Unternehmen wie einen neuen Mitarbeitenden zu „ betrachten und entsprechend mit ihr umzugehen. ,,Ich muss wissen, was dieser Mitarbeiter schon kann und wo er vielleicht noch trainiert werden muss, ich lasse ihn nicht direkt allein laufen, und ich muss selbst lernen, wie ich mit ihm umgehe“, erläutert Fischer. ,,Gleichzeitig muss man entscheiden, in welchen Bereichen man KI weitgehend selbstständig arbeiten lässt – die Kontrolle sollte nicht mehr Aufwand verursachen, als der Nutzen rechtfertigt.“ Im Seminar vermittelt Fischer die technischen Grundlagen: ,,Wir gehen unter anderem darauf ein, wie die unterschiedlichen Modelle arbeiten und wohin die Daten fließen. Wenn man das weiß, kann man besser entscheiden, welche Informationen man mit einem System teilt.“
,.KI ist ein Arbeitstool“
Die wichtigste Anforderung im Umgang mit KI-Modellen liegt Fischer zufolge darin, die Qualität der Ergebnisse beurteilen zu können. ,,Eine KI ist nicht per se ethisch oder unethisch. Aber man muss berücksichtigen, dass sie als ,Wahrscheinlichkeitsgenerator‘ arbeitet.“ Im Seminar zeigt der Experte, wie KI auf die Anforderung, Bilder von einem Rasthof zu zeigen, Motive mit amerikanischen Lkw auswirft – weil sie mit entsprechendem Material trainiert wurde. ,,KI kann verzerrte oder diskriminierende Ergebnisse liefern. Hier ist der Mensch gefragt, der solche
Dinge beurteilen kann -die Technologie kann das nicht.“ Seine Kanzlei führt KI sukzessive ein, und Fischer betont die enor-men Effizienzsteigerungen, die damit möglich werden. Gleichzeitig ersetze sie nicht den Menschen: ,,KI ist ein Arbeitstool.“ Der Zertifikatskurs „Kr-Führerschein“ richtet sich an Fachund Führungskräfte aus Logistik, Supply Chain-Management, IT und Compliance, die KI sicher und verantwortungsvoll einsetzen wollen, sowie an alle, die KI verstehen wollen. Als Qualifizierungsprogramm orientiert er sich an den Anforderungen der EU-Verordnung über künstliche Intelligenz (KI-VO). Er ist modular aufgebaut und entsprechend flexibel: Neben dem Pflichtmodul können Teilnehmende unter anderem „KI in Produktion oder Logistik“, ,,KI-Bots als Co-Worker in der Logistik“ oder „KI für eine nachhaltige Logistik“ belegen, um das Zertifikat zu erlangen.
Mehr Infos unter: www.bvl-seminare.de/ki-fuehrerschein
Weitere Termine: 11.02.26, 15.04.26 und 05.05.26
BVL Magazin Vier 2025